Die Telekom und ihre Pläne zur Datendrosselung

Seitdem im März 2013 erste Gerüchte über eine Datendrosselung für DSL-Tarife die Runde machten und dann offiziell von der Telekom bestätigt wurden, häufen sich die wilden Proteste der Kunden. Viele Normalo-Nutzer verstehen die Aufregung eigentlich nicht.

Was war passiert?

Die Pläne der Telekom sahen vor, ab dem 02.05.2013 alle Neuverträge mit DSL-Nutzung (z.B. Call&Surf) mit einer Drosselung der Internetgeschwindigkeit ab einem bestimmten genutzten Datenvolumen auszustatten. Folgende Regelungen sollten gelten:

Tarife mit bis zu 16 Mbit/s: 75 GB Inklusivvolumen – danach 384 Kbit/s
Tarife mit bis zu 50 Mbit/s: 200 GB Inklusivvolumen – danach 384 Kbit/s
Tarife mit bis zu 100 Mbit/s: 300 GB Inklusivvolumen – danach 384 Kbit/s
Tarife mit bis zu 200 Mbit/s: 400 GB Inklusivvolumen – danach 384 Kbit/s

Zunächst sollen diese Änderungen nur Neukunden betreffen und nicht vor 2016 greifen. In den Vertragsbedingungen findet man jedoch jetzt schon eine „Kann“-Bestimmung, die eine Drosselung ab einem bestimmten Datenvolumen rechtfertigt. Wer mehr Volumen möchte, muss extra zahlen.

Aufgrund der Pläne des Mobilfunkriesen, welcher durch rund 12,4 Millionen DSL-Anschlüsse etwa 45 Prozent des Breitbandmarktes abdeckt, hat sich nun das Kartellamt eingeschaltet. Die Behörde sehe die Netzneutralität gefährdet, weil eine Gleichstellung aller zur Verfügung stehenden Angebote im Internet nicht mehr gewährleistet sei. Grund dafür ist, dass die Telekom beispielsweise ihre eigenen Angebote nicht in das Datenvolumen einfließen lassen würde.

Mittlerweile hat die Telekom zurückgerudert und sieht eine Tempodrosselung auf 2 Mbit/s statt der vorgesehenen 384 Kbit/s vor. Was bedeutet dies nun für den normalen Verbraucher? Wir versuchen einmal Pro und Kontra dieser Neuerungen zu beleuchten.

Die Fürsprecher sagen:

– In der Tarifwelt für Smartphones ist es längst gang und gäbe, dass so genannte Datenvolumen angeboten werden. Dabei schließen die Kunden einen bestimmten Tarif für die Internetnutzung ab und werden nach Verbrauch des Datenvolumens in der Geschwindigkeit gedrosselt. Wer mehr Volumen möchte, muss sich ein größeres Datenvolumen kaufen.
– Die hohen Kosten beim Ausbau des Kabelnetzes und damit einhergehende höhere Bandbreiten erfordern langfristig eine Erhöhung der Gebühren.
– Normalkunden, die ihren DSL-Anschluss dazu nutzen, um im Internet zu shoppen, Mails zu schreiben oder sich ab und zu Videos anzuschauen, werden mit der Drosselung keine Probleme haben. Problematisch wird es jedoch für diejenigen, die z.B. online auf Gamingportalen aktiv sind oder häufig Filme über das Internet schauen. Warum sollen also Power-User nicht mehr bezahlen, wenn Sie das Netz an den Rand der Bandbreite bringen. Viele Aktivsurfer in Knotenpunkten des Anbieters verringern natürlich die Geschwindigkeit für alle anderen und sollten dafür auch extra zur Kasse gebeten werden.
– Ein ganz abstraktes Beispiel: Man kann mit ein und demselben Fahrzeug mit 200 über die Autobahn fahren und kommt gerade mal 400 km weit. Autofahrer, die z.B. mit 120 die Autobahn nutzen, kommen 150 km weiter. Beide Fahrzeuge hatten dieselbe Ausgangslage, nämlich einen vollen Tank. Wer schneller sein will, bekommt das spätestens an der Tankstelle zu spüren.

Die Gegner sagen:

– Die Telekom versucht nur wieder, ein neues Geschäftsfeld zu etablieren und wälzt ihre Investitionen auf die Nutzer ab. Dabei bleibt abzuwarten, ob sich andere Anbieter nach der großen Aufregung nicht diesem Geschäftsmodell anschließen.
– Der größte Anbieter Deutschlands missbraucht seine Marktstellung und will seine eigenen Angebote, z.B. Entertain, unters Volk bringen.

Wie man es am Ende auch dreht und wendet werden die Pläne des Unternehmens wohl Realität werden. Das bedeutet, dass Kunden mit einem hohen Datenvolumen in Zukunft mit höheren Preisen zu rechnen haben. Die einzige Möglichkeit bleibt ein Vergleich der einzelnen Tarife für Festnetz und DSL auf Festnetz-Vergleich.de

Die Webseite Festnetz-Vergleich.de informiert über die aktuellen Tarife der Anbieter bei Festnetz und DSL.

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Michael Barsch
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